Im Gespräch mit Jennifer Mink, Client Engagement Managerin im Bereich Technology, Data & Innovation der Deutschen Bank
In einer Welt, in der Technologie stetig an Bedeutung gewinnt und die digitale Transformation unaufhaltsam voranschreitet, ist es inspirierend, Einblicke in Karrierepfade und Ansichten derjenigen zu erhalten, die sich an der Schnittstelle von Technologie und Kund*innenbeziehungen bewegen. Jennifer Mink, Client Engagement Managerin im Bereich Technology, Data and Innovation bei der Deutschen Bank, teilt ihre Gedanken und Erfahrungen mit uns. Mit einer beruflichen Reise, die durch die Bereiche Kund*innenbeziehungspflege und Technologieeinsatz in der Bankenbranche führt, bietet Jennifer interessante Perspektiven darüber, wie Technologie und „Soft Skills“ effektiv kombiniert werden können, um innovative und kund*innenorientierte Lösungen zu entwickeln. Begleitet uns, während wir tiefer in ihre Welt eintauchen, erkundet, wie sich Technologie auf die Arbeitskultur auswirkt, und entdecke, wie der Brückenbau zwischen Generationen und Fachgebieten Innovationen fördert und eine inklusive Arbeitsumgebung schafft.
Hallo Jennifer, kannst du uns kurz deine bisherige berufliche Entwicklung vorstellen?
Jennifer: Gerne. Vor 18 Jahren bin ich über eine Berufsausbildung in das Bankwesen eingestiegen. Während meines Studiums beschäftigte ich mich intensiv mit Finanzmärkten und Risikomanagement. Damals hätte ich nicht gedacht, dass ich einmal im Technologiebereich einer Bank arbeiten würde. Meine Leidenschaft galt immer der Pflege von Kund*innen-Beziehungen und dem gemeinsamen Erarbeiten von Lösungen.
Wie kam es dann dazu, dass du dich für den Technologie-Bereich der Deutschen Bank interessiert hast?
J: Meine ersten Berührungspunkte mit Technologie und deren Einsatz an der Schnittstelle zu externen Kund*innen hatte ich, als ich ein internationales Client Service Team im Bereich Supply Chain Finance leitete. Dort brachte meine Rolle unterschiedliche Kompetenzen zusammen: schnelles Erfassen und Analysieren von Transaktionsdaten sowie starke kommunikative Fähigkeiten, um zwischen den verschiedenen Stakeholdergruppen zu vermitteln und gemeinsam Lösungen für die Kund*innen zu finden. Diese Erfahrung führte mich in meine heutige Rolle als Client Engagement Manager, in welcher ich Beziehungen mit vielfältigen Technologieunternehmen pflege, um Innovation voranzutreiben.
Du hast bereits von Kompetenzen gesprochen. Welche Rolle spielen Soft Skills in Verbindung mit Technologiekompetenz und wie können diese kombiniert werden, um erfolgreiche Teams zu bilden?
J: Kommunikations-Skills finde ich in diesem Zusammenhang unverzichtbar. Erfolgreiche Teams bestehen aus meiner Sicht aus unterschiedlichen Persönlichkeiten, die alle einen anderen Schwerpunkt mitbringen. Sie müssen aber in der Lage sein, sich gegenseitig zu erklären, an was sie arbeiten. Je besser sie miteinander kommunizieren können, je mehr können sie voneinander lernen. Ich bringe aus meiner jahrelangen Erfahrung im Kund*innengeschäft immer die Kund*innenperspektive mit an den Tisch. Ich schätze es sehr, mich mit Kolleg*innen auszutauschen, die im Gegensatz zu mir, ein tiefes technologisches Verständnis mitbringen.
Wie kann Technologie dazu beitragen, die Work-Life-Balance zu verbessern und das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen zu fördern?
J: Technologie kann uns dabei helfen, die Transparenz über Arbeitsschritte zu erhöhen, Prozesse zu automatisieren und komplexere Aufgaben mit Unterstützung von Technologie, insbesondere künstlicher Intelligenz, schneller zu erledigen. Darüber hinaus ist Technologie – vor allem ein souveräner Umgang mit den gängigen Tools im Arbeitsalltag – die Grundvoraussetzung dafür, dass wir flexibler arbeiten können. All das sind aus meiner Sicht wichtige Faktoren, die auch zu einer verbesserten Work-Life-Balance beitragen.
Was macht die Arbeit in einem globalen Team für dich besonders?
J: In unserem Team ist es essenziell, unser Wissen aktiv zu teilen, um voneinander zu lernen. Wir müssen auch ohne den unmittelbaren, physischen Austausch auf zeitkritische Anfragen reagieren können. Die Vielfalt an kulturellen und fachlichen Hintergründen in unserem Team ermöglicht es uns, effektiv mit unterschiedlichen Stakeholdergruppen zu kommunizieren und gemeinsam bessere Ergebnisse zu erzielen.
Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden die nötigen digitalen Fähigkeiten entwickeln, um den technologischen Wandel erfolgreich zu meistern?
J: In allen Geschäftsbereichen der Deutschen Bank, aber vor allem in unserem Technologiebereich streben wir ein „Engineering Mindset“ an. Jede*r Mitarbeitende der Organisation sollte ein technologisches Grundverständnis entwickeln. Um das zu erreichen, wurden bei uns beispielsweise „Engineering Days” aufgesetzt, die darauf abzielen, die vorhandenen Kenntnisse in der Organisation zu stärken und Menschen aus allen Divisionen und Regionen zusammenzubringen. Es gibt auch spezifische Weiterbildungsprogramme wie z.B. „DB Cloud Engineer“ und für unsere weiblichen Entwicklerinnen das „Female Engineering Toolkit“. Diese Programme bieten unterschiedliche Ressourcen und Unterstützungsangebote, um unsere Engineering Community in ihren Karrierewegen individuell zu fördern. Darüber hinaus finde ich persönlich regelmäßige und kurze Learning Bites über Lernplattformen hilfreich, die Unterstützung bei externen Zertifizierungen sowie Hackathons, bei denen die Teilnehmer*innen praktische Erfahrungen sammeln können.
Du gehörst zur sogenannten Millennial-Generation. Wo siehst du deinen Einfluss im Berufsalltag?
J: Ich verstehe mich als Brückenbauerin zwischen den Generationen. Es ist wichtig, dass unterschiedliche Perspektiven gehört werden und wir voneinander lernen. Wir leben aktuell in einer spannenden Zeit der Umbrüche, in der die Bedeutung von Erfahrungswissen durch neue Kompetenzen, welche die „Digital Natives“ mitbringen, herausgefordert wird. „Allyship“ finde ich in diesem Kontext sehr wichtig, um dafür Sorge zu tragen, dass die Anliegen, Interessen und Ideen jüngerer Generationen genauso berücksichtigt werden, wie die der älteren Generationen, die heute noch einen Großteil der Entscheidungspositionen ausmachen. Mich hat in meiner Karriere sehr die Arbeit mit inspirierenden Führungskräften geprägt, welche mich unterstützt und herausgefordert haben und sich mit ihrer Stimme für mich eingesetzt haben. Für mich war dabei die Erfahrung sehr prägend, darin ermutigt zu werden meinen eigenen Weg zu gehen. Das möchte ich auch vorleben. So empfinde ich mich selbst am wirkungsvollsten, indem ich meine Unterstützung aktiv und auch hinter den Kulissen für Andere einsetze.
Hast du abschließend noch drei Tipps für uns, wie man im Alltag Brücken bauen kann und dabei die eigene Technologiekompetenz stärkt?
- Lernen in den Alltag integrieren: Bleibe auf dem neuesten Stand der Technologienentwicklungen und verfolge die großen Themen. Hinterfrage technische Konzepte und versuche neue technischen Konzepte anderen Personen verständlich zu erklären.
- (Reverse) Mentoring: Tausche dich regelmäßig aktiv mit anderen Personen aus, die in einem anderen Bereich arbeiten, auch insbesondere über Generationen und Verantwortungsstufen hinweg. Versuche zu verstehen, was sie bewegt und wie sie arbeiten.
- „Pay it forward“: Stelle beim Networking nicht in den Vordergrund, was du der Person zurückgeben kannst, die dich gerade unterstützt hat. Sondern stelle in den Vordergrund, wie du das Erlernte hebeln kannst und an andere Personen weitergeben kannst.