Digitale Lösungen und Denkweisen entscheiden heute über den Erfolg von Unternehmen. Bei BCG Platinion werden digitale Strategien entworfen und zum Leben erweckt: Vom Konzept bis zur Umsetzung navigieren die Berater*innen komplexe Problemstellungen in facettenreichen Bereichen wie Architecture, Enterprise Solutions, Cyber Security, Cloud oder Agile. Sie entwickeln technische Visionen, Vorgehensweisen und wegweisende Lösungen und optimieren geschäftskritische IT- Landschaften.
Digitale Transformationen stellen hohe Anforderungen an das Beratungsteam von BCG Platinion, wodurch Mental Health zu einem zentralen Thema wird. Trotz der Expertise in verschiedenen technologischen Domänen, sind es die menschlichen Aspekte, wie Resilienz und emotionale Intelligenz, die den Erfolg des Teams beeinflussen.
Die Anforderungen an Berater*innen sind hoch: Wechselnde Teams und Kund:innen, neue Fragestellungen und Szenarien, in die man sich einfinden muss. Stressige Projektphasen und harte Deadlines, an die man sich halten muss, sowie Reisetätigkeiten, denn die Kund*innen sitzen nicht immer am Bürostandort der Berater*innen. Das Thema Mental Health hat somit einen sehr hohen Stellenwert bei BCG Platinion. Selbstverständlich umfasst dieses ein breites Spektrum an möglichen Ausprägungen und soll hier in keiner Form minimiert oder auf bestimmte Bereiche beschränkt werden. BCG Platinion legt großen Wert auf das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter*innen. Neben Trainings zu Physical und Mental Wellbeing und individuellen Coachings, unterstützen Initiativen wie „AccessAbility“ und „FirstGen“ die Teammitglieder*innen aktiv in ihrer Entwicklung und fördern eine Kultur der Offenheit und Inklusivität.
Im Folgenden teilen drei Berater*innen ihre persönlichen Erlebnisse und Strategien im Umgang mit stressvollen Situationen und mentalen Herausforderungen. Lydia erzählt von einer Phase, in der sie erkennen musste, dass „gut zureden“ nicht immer ausreicht, und wie sie lernte, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Ähnlich betont Marvin die Bedeutung der „FirstGen“-Initiative, die nicht nur Diversität fördert, sondern auch einen sichereren Raum für Gespräche über Mental Health schafft.
Kannst du uns etwas über dich erzählen, Felix? Wie war deine Reise zu BCG Platinion?
Felix: Mein Weg zu BCG Platinion war relativ gradlinig. Ich habe Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Informatik studiert und bin dann als Consultant bei einer anderen IT-Beratung in das Berufsleben gestartet. Dort habe ich für ca. dreieinhalb Jahre gearbeitet und bin anschließend über LinkedIn auf BCG Platinion gekommen. Mein Weg bei BCG Platinion hat dann im April 2021 begonnen.
Lydia, möchtest du uns auch einen Einblick zu dir und deinem Weg zu BCG Platinion geben?
Lydia: Ich bin mit meinem Physik-Hintergrund in der IT-Beratung wahrscheinlich eher eine Exotin, ursprünglich komme ich aus der Industrie und bin dann nach ca. viereinhalb Jahren in die Beratung zu BCG Platinion gewechselt, wo ich nun mittlerweile seit fast acht Jahren bin. Ansonsten bin ich Deutsch-Kroatin, habe einen vierjährigen Sohn und verbringe meine Zeit gerne mit der Familie, im Wald mit dem Pferd oder beim Backen.
Hattest du von Anfang an das Ziel, irgendwann einmal in die Beratung zu gehen?
Lydia: Absolut nicht, der ausschlaggebende Punkt waren damals die tollen Kolleg*innen und das abwechslungsreiche Arbeitsumfeld, was ich persönlich in der Industrie in dem Umfang nicht vorgefunden habe.
Marvin, kannst du dich ebenfalls kurz vorstellen? War für dich nach dem Studium schnell klar, dass du in einer Unternehmensberatung einsteigen möchtest?
Marvin: Ich bin auf meiner Reise zu BCG Platinion einen Umweg gegangen, nach meinem dualen Bachelor- und Masterstudium im Bereich BWL mit dem Schwerpunkt Logistik sowie Wirtschaftsinformatik, habe ich meine Karriere in einer Linienfunktion im Konzern fortgeführt und nebenbei eine Promotion angefangen. Dass ich jemals in einer Beratung einsteigen werde, war für mich damals kein Szenario. Beratungen fand ich immer interessant, aber war zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Fokus.
Warum hast du die Beratung als Branche nicht in Erwägung gezogen?
Marvin: Wir befinden uns in einer Leistungsgesellschaft, durch die durchaus ein hoher Leistungsdruck entstehen kann, und es wird insbesondere unter Studierenden oft gemutmaßt, dass alle Beratungen großen Wert auf einen geradlinigen Lebenslauf legen. Außerdem ist bekannt, dass man bei der Bewerbung mit vielen anderen hochqualifizierten Personen in Konkurrenz steht. Im Gegensatz zu vielen anderen Berater:innen, komme ich nicht aus einem Akademiker*innen Haushalt und habe erst einmal mit einem dualen Studium gestartet, um neben dem Bachelor noch eine handfeste Ausbildung abzuschließen. Für mich war es ebenfalls wichtig erst einmal einen gesetzten, sicheren Job zu haben, ehe ich eine eventuell risikoreiche Variante wähle. Dementsprechend habe ich mich gefragt, ob ich den Bewerbungsprozess überhaupt schaffen kann und „gut genug“ für die Beratung bin. Als ich dann erfahren habe, dass BCG Platinion offen für Personen mit meinem Werdegang ist und darüber hinaus gemeinsam mit BCG eine Initiative hat, die sich für Personen mit meinem FirstGen-Hintergrund stark macht, habe ich mich entschlossen es zu versuchen.
Worum geht es genau bei dieser Initiative?
Marvin: In der sogenannten „FirstGen“-Initiative sind Mitarbeitende, die zum Beispiel aus ihrer Familie die erste Person mit einem akademischen Abschluss sind oder die erste Person, die in einem sehr akademisch-geprägten Umfeld wie dem Consulting arbeitet, etc. Wir als Initiative sind überzeugt davon, dass der soziale Hintergrund eine wichtige Dimension von Diversität darstellt und diverse Teams resilienter und flexibler sind. Zudem bringen diverse Teams ein breites Fähigkeitsspektrum und unterschiedliche Denkansätze mit. Gemeinsam mit FirstGen@BCG arbeiten wir daran inklusiver im Recruiting zu sein, Mitarbeitende besser zu integrieren und zu vernetzten sowie die persönliche Entwicklung zu fördern, damit man sich von Gedanken á la “ich bin nicht gut genug” schnell verabschieden und sich gegebenenfalls Unterstützung von Gleichgesinnten holen kann.
Nun haben wir schon das Thema Leistungsdruck thematisiert, der sicherlich eine Herausforderung in der Consulting-Branche darstellt. Felix, hast du Erfahrungen mit Mental Health Problemen gemacht?
Felix: Die mentale Gesundheit ist in der Beratung ein sehr wichtiges Thema, denn als Berater reise ich viel, muss mich anders als in einer Linienfunktion stetig auf neue Arbeitsumfelder, Teams und Kunden einstellen und auch mal stressige Projektphasen bewerkstelligen. In meinem Arbeitsumfeld habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass die persönliche Situation von Teammitgliedern nicht immer so einfach war und sich das dementsprechend auch auf den Arbeitsalltag ausgewirkt hat. Beispielsweise ist es Kolleg*innen dadurch schwerer gefallen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. In dieser Situation habe ich gelernt, dass es besonders wichtig ist, achtsam zu sein. Fehlende mentale Gesundheit ist ein sehr sensibles und individuelles Thema, daher ist es essenziell, als Team füreinander da zu sein und eine bestmögliche Lösung zu finden. Hierbei müssen wir uns auch bewusst machen, dass die Arbeit nicht immer an erster Stelle stehen muss oder soll.
Lydia, hast du dich ebenfalls schon einmal in der Situation wiedergefunden, mit dem Thema Mental Health konfrontiert zu sein? Was war hierbei für dich die größte Herausforderung?
Lydia: Ja, das habe ich definitiv. Ich habe sehr lange gebraucht bis der Groschen bei mir gefallen ist und ich mir eingestehen musste, dass ich mit „gut zureden“ und für mich logischen Erklärungen nicht mehr weiterkomme und daher irgendwann auch an meine eigenen Grenzen stoße.
Was war für dich die größte Herausforderung, sowohl im Privat- als auch im Berufsleben, während du diese Erfahrung gemacht hast/erlebt hast?
Felix: Die größte Herausforderung ist, dass niemandem „auf der Stirn geschrieben steht“, ob die Person Probleme mit der eigenen mentalen Gesundheit hat. Wenn sich die Leistung verändert, ist die erste Schlussfolgerung oft, dass es an der Arbeitssituation oder -belastung liegen muss. In dem Moment habe ich mich schon häufiger gefragt: „Wie kann ich hier am besten unterstützen? Kann ich eine bessere Hilfestellung anbieten oder mehr Feedback geben?“. Aber man denkt nicht immer daran, dass es per se nichts mit der Arbeit zu tun haben könnte, sondern es auch an der privaten Situation liegen kann. Und das wird oftmals nicht direkt bei der Person hinterfragt. Denn das muss ja auch jeder selbst entscheiden, ob er oder sie offen zu den Kolleg*innen sein möchte. Häufig entwickelt sich hierdurch für mich eine Hürde, da ich niemanden dazu drängen möchte, über private Probleme zu sprechen.
Wie bist du in dieser Situation vorgegangen?
Felix: In solchen Situationen versuche ich grundsätzlich eine Atmosphäre des Vertrauens im Team herzustellen und den Teammitgliedern auch transparent und glaubhaft zu vermitteln, dass es auch ein Leben neben der Arbeit gibt und sie sich trauen können, schwierige Situationen anzusprechen. Es ist wichtig, dass sie das Vertrauen darin haben können, dass wir als Team eine gemeinsame Lösung finden und sie nicht das Gefühl bekommen, dass die offene Ansprache negative Auswirkungen auf sie haben könnte.
Gibt es Tabus im Bereich der psychischen Gesundheit, Stigmatisierung und Normalisierung derer?
Felix: Ich glaube es gibt eine hohe Barriere über Mental Health Probleme zu sprechen. Es entsteht oft ein gewisser beruflicher Druck und das Gefühl, nicht zugeben zu dürfen, wenn Dinge nicht geschafft werden, sowohl psychisch als vielleicht auch körperlich. Es fällt oft schwer, mich mit einbezogen, berufliche Dinge hintenanzustellen und auch dahinterzustehen. In jedem unserer Projekte wird offen kommuniziert, dass es wichtigerer Sachen als die Arbeit gibt, aber ob es am Ende dann auch wirklich so gelebt und akzeptiert wird, weiß man selbst nicht immer. Entsprechend ist die transparente und offene Kommunikation hier essenziell.
Was denkst du dazu, Lydia?
Lydia: Dem kann ich mich nur anschließen. Das ganze Thema Mental Health ist größtenteils komplett tabuisiert. Glücklicherweise rückt es immer mehr in den Vordergrund. Es ist eine große Herausforderung, gerade auch aufgrund der eigenen, anfänglichen Unwissenheit und Hilflosigkeit, der entsprechenden Person, und auch mir als Mitglied des „Systems“, zu helfen. Hierfür sollte allgemein mehr Awareness geschaffen und mehr Unterstützung angeboten werden.
Welche Meinung hast du dazu, Marvin?
Marvin: Ich habe schon das Gefühl, dass das Thema gerade immer mehr enttabuisiert wird. Es gibt zahlreiche, auch bekannte Personen, die öffentlich zu ihren mentalen gesundheitlichen Themen stehen und sich hier in gewisser Weise „outen“, was wieder andere dazu motiviert das gleiche zu tun. Auch Unternehmen versuchen mentalen gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. BCG Platinion bietet zum Beispiel viele individuelle Möglichkeiten im Bereich Mental Health: Auf der einen Seite gibt es die interne AccessAbility Initiative, die sich gemeinsam mit BCG explizit mit gesundheitlichen Themen jeder Art auseinandersetzt – Mental Health bildet eines der Kernthemen der Initiative. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit an verschiedenen Trainings zum Thema Physical und Mental Wellbeing teilzunehmen sowie durch individuelle Coachings Hilfestellungen zu erhalten.
Felix, wie hat dich das Thema geprägt oder verändert? Inwieweit hat deine Erfahrung mit psychischer Gesundheit deine Herangehensweise an das Thema Work-Life-Balance beeinflusst? Hast du bestimmte Maßnahmen ergriffen, um deine Gesundheit und Wohlbefinden im Arbeitsumfeld zu fördern?
Felix: Ich setze mir selbst meine eigenen Grenzen. Das bedeutet, dass es Dinge gibt, die für mich gegenüber meiner Arbeitstätigkeit Priorität haben. Wenn jemand verlangen würde, dass ich diese persönlichen Grenzen überschreite, würde ich dort für mich auch einen Schlussstrich ziehen.
Lydia, welche Auswirkungen haben deine bisherigen Erfahrungen mit dem Thema Mental Health auf dich und dein privates und auch berufliches Umfeld? Und inwiefern haben sie dein Verhalten und deine Einstellung gegenüber bestimmten Themen vielleicht auch geändert?
Lydia: Ich habe für mich mitgenommen, dass das Thema psychische Gesundheit sehr unerwartet jeden Menschen betreffen kann – auch wenn man selbst häufig gar nicht die „Ursache“ ist, kann man dennoch von dem Thema stark betroffen sein und es kann das eigene Leben und den Alltag komplett verändern. Ich bin durch diese Erfahrungen offener und „empfänglicher“ für diverse Signale geworden und traue mich inzwischen auch meine Vermutung wertneutral und ohne unmittelbare Handlungsaufforderung auszusprechen. Spannend ist, dass Menschen, die mit dem Thema Mental Health zu kämpfen haben – ob Ursache oder nur systemisch involviert – in der Regel sehr erleichtert sind, wenn das Tabu gebrochen wird und einfach mal festgestellt wird „Dir geht es nicht gut“.
Das sind schöne letzte Worte, vielen Dank für das Gespräch!
In der dynamischen Welt der Unternehmensberatung, in welcher Veränderung die einzige Konstante ist, betont BCG Platinion die essenzielle Rolle der mentalen Gesundheit. Durch eine Kultur der Achtsamkeit, den Einsatz von unterstützenden Initiativen und dem kontinuierlichen Dialog, ist das Team bestrebt, einen gesunden Arbeitsplatz zu schaffen, an dem jede*r Einzelne in seiner vollen Stärke erstrahlen kann. Das Gespräch mit den drei Berater:innen von BCG Platinion hat verdeutlicht, dass das Thema Mentale Gesundheit einen hohen Stellenwert bei vielen Menschen hat, jedoch ganz unterschiedliche Facetten mit sich bringt. Mentale Gesundheit zeigt sich in den unterschiedlichsten Situationen und Lebensumständen und ist sehr individuell. Daher ist es umso wichtiger, dass Unternehmen sehr achtsam mit dem Thema umgehen und unterschiedliche Instrumente anbieten, um Problemen vorzubeugen und Hilfestellung zu geben, wenn Auswirkungen bereits eingetreten sind.
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