Gender inequality means we only use 50 percent of our power. As a result, we are losing speed in the fight against climate change.
In einer Welt, die zunehmend von drängenden Herausforderungen wie dem Klimawandel und sozialer Ungerechtigkeit geprägt ist, werden Innovation und Nachhaltigkeit zu zentralen Anliegen. Doch häufig werden diese Themen getrennt voneinander betrachtet, ohne die potenzielle Kraft einer ganzheitlichen Sichtweise zu erkennen.
Bisherige Forschungsergebnisse unterstützen die Idee einer Verbindung zwischen Nachhaltigkeit und Feminismus. Eine Studie von Smith et al. (2020) zeigt, dass eine stärkere Integration von Geschlechtergerechtigkeit in Nachhaltigkeitsstrategien zu positiven sozialen und ökologischen Auswirkungen führt. Frauen, insbesondere aus marginalisierten Gemeinschaften, spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Lösungen (Jones & Kammen, 2019).
Eine weitere Untersuchung von Green et al. (2018) hebt hervor, dass eine feministische Perspektive das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zwischen Gender, Umwelt und sozialer Gerechtigkeit vertieft.
Feministische Ansätze betonen die Bedeutung von Empowerment, Selbstbestimmung und Inklusion, um nachhaltige Veränderungen voranzutreiben.
Die Verbindung von Nachhaltigkeit und Gender bietet daher ein enormes Potenzial für transformative Veränderungen. Indem wir Geschlechterperspektiven in nachhaltige Lösungsansätze integrieren, können wir ein tieferes Verständnis für die vielfältigen Auswirkungen von Umweltproblemen gewinnen. Frauen haben oft einen engeren Bezug zur Natur und spielen in vielen Gemeinschaften eine entscheidende Rolle im Umgang mit natürlichen Ressourcen. Ihre Kenntnisse und Erfahrungen sind unerlässlich, um innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Die Debatten um Gendergerechtigkeit und Nachhaltigkeit teilen viele gemeinsame Ziele: Gerechtigkeit, Teilhabe und die Schaffung eines positiven Wandels in der Gesellschaft.
Es geht darum, Strukturen zu hinterfragen und inklusive Lösungsansätze zu entwickeln. Die Befreiung von Geschlechterstereotypen und der Schutz der Umwelt gehen Hand in Hand, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu gestalten. Wenn wir Nachhaltigkeit und Feminismus zusammendenken, eröffnen sich also neue Perspektiven und Lösungsansätze. Feministische Prinzipien wie Empowerment, Solidarität und Inklusion können die Nachhaltigkeitsdebatte bereichern. Gleichzeitig können Nachhaltigkeitsstrategien dazu beitragen, Geschlechterungleichheiten zu reduzieren und die Stärkung von Frauen zu fördern.
Höher, weiter, schneller
Unsere Gesellschaft ist vor allem durch die Dominanz des männlichen Prinzips gekennzeichnet. Es stellt sich jedoch heraus, dass es eben jene patriarchalischen Strukturen sind, die mitunter zur Ausbeutung unseres Planeten geführt haben. Denn geht es hier nicht primär darum, schneller zu wachsen und mehr Geld zu verdienen? Ganz nach dem Motto: Höher, weiter, schneller. Dabei haben wir die Natur weitgehend unterworfen und ausgebeutet. Letztendlich ist ein großer Teil der Klimakrise also darauf zurückzuführen, dass wir jene patriarchalische Strukturen bisher als Maßstab angesehen haben.
Geschlechterungleichheit und die Klimakrise sind zwei der dringendsten Herausforderungen unserer Zeit. Wenn wir die kritischen Verbindungen zwischen Geschlecht, sozialer Gerechtigkeit und Klimawandel besser verstehen und herstellen, ist es an der Zeit, Maßnahmen für Lösungen zu ergreifen. Mehr als zwei Jahre nach der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist die Geschlechtergleichstellung entscheidend, um die Versprechen von Nachhaltigkeit, Frieden und menschlichem Fortschritt einzulösen. Doch wie weit sind wir gekommen, um die Agenda 2030 in konkrete Ergebnisse für Frauen vor Ort umzusetzen, und was ist erforderlich, um die verbleibenden Lücken zwischen Rhetorik und Realität zu überbrücken?
Frauen sind weltweit aus verschiedenen Gründen stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen.
In undemokratischen Systemen erhalten sie zum Beispiel oft als Letzte Nahrungsmittel während Hungersnöten. Traditionell sind sie für das Wasserholen verantwortlich und müssen aufgrund von Dürren immer längere Strecken zurücklegen, um die Familie mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Darüber hinaus geht der Klimawandel auch mit einem höheren Gesundheitsrisiko für Frauen einher, da sie häufiger unter Hitzesymptomen leiden als Männer. Hitzewellen führen so zum Beispiel zu erhöhten Komplikationen während der Schwangerschaft. Zudem ist die Geschlechtergleichstellung im fünften Ziel der Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen verankert.
Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine Frage der Gerechtigkeit. Sie ist Voraussetzung und Motor für nachhaltige Entwicklung und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft, national und international (Koalitionsvertrag 2018).
Die Integration von Geschlechteraspekten – die Berücksichtigung der Anliegen und Erfahrungen von Frauen sowie von Männern als integrale Dimension bei der Gestaltung, Umsetzung, Überwachung und Bewertung von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Maßnahmen und Programmen, damit Frauen und Männer gleichermaßen profitieren und Ungleichheit nicht perpetuiert wird (Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, 1997) – ist entscheidend, um das Ziel 5 der Geschlechtergleichstellung der SDGs zu erreichen. Angesichts der Bedeutung der Geschlechterdimensionen ihrer Arbeit haben multilaterale Umweltabkommen (MEAs) Schritte unternommen, um Geschlechteraspekte in ihre Praxis zu integrieren. Dazu gehören das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC), das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD), die Basler, Stockholmer und Rotterdamer Übereinkommen (BRS), das Minamata-Übereinkommen, das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) und das Ramsar-Übereinkommen über Feuchtgebiete.
Geschlechterungleichheit bedeutet, dass wir nur 50 Prozent unserer Kraft nutzen. Dadurch verlieren wir an Geschwindigkeit im Kampf gegen den Klimawandel.
Indem wir uns bisher nur auf männliche Stärken konzentriert haben, anstatt sie mit weiblichen zu ergänzen, verlieren wir an Tempo im Kampf gegen den Klimawandel. Es ist daher höchste Zeit, alle uns zur Verfügung stehenden Fähigkeiten zu nutzen und zur Gleichberechtigung beizutragen, möglicherweise als Vorbild für andere zu agieren.
Die Entscheidungsfindung im Umweltbereich – Entscheidungen, die wir für Menschen und den Planeten treffen – müssen inklusiv sein und alle Stimmen einbeziehen, einschließlich gleichberechtigter Stimmen von Frauen.
Die dreifache Krise – Klimawandel, Natur- und Artenverlust sowie Umweltverschmutzung und Abfall – legt im Umkehrschluss eine dreifache Belastung auf Frauen. Laut UN Women können klimabedingte extreme Ereignisse zu einer erhöhten Gewalt gegen Frauen führen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verbindung von Nachhaltigkeit und Feminismus eine vielversprechende Möglichkeit bietet, um eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft zu schaffen. Durch die Integration von Geschlechterperspektiven in Nachhaltigkeitsstrategien und die Nutzung feministischer Prinzipien können wir gemeinsam auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Welt voranschreiten.